Nach meinem schweren Radsturz 2024 sagte ich immer: Come Back stronger. Mit der Quali für die Ironman Weltmeisterschaft auf Hawaii in Frankfurt im Juni 2025, wurde dieser Spruch in Realität umgesetzt.

Ein Traum, dass ich zum zweiten. Mal in Kona an die Startlinie gehen durfte.

Viele bekannte Gesichter hatten sich ebenso wieder qualifiziert und somit hatte es fast schon etwas von Klassentreffen.

Das Rennen selbst gestaltete sich allerdings dieses Jahr völlig anders als 2023.

Schon der Weg in die Wechselzone am Morgen verriet: es wird heiß und schwül. Über Nacht hatte es geregnet, das Meer erschien aufgewühlt und unruhig.

Naja, ist ja für alle gleich, dachte ich.

In der Wechselzone angekommen kam dann gleich das erste Highlight: mein Ventil am Hinterrad brach beim Luft aufpumpen ab. Das ist etwas, was man vor so einem Wettkampf wirklich nicht braucht.

Ersatzteile für Tubeless Ventile gab es (natürlich) nicht.

Einzige Möglichkeit: Panzertape und Hoffnung. Ein Schweizer Volunteer, der gerade seine Lehre als Fahrradmechaniker abgeschlossen hatte, wickelte, in Präzision und Genauigkeit kaum zu überbieten, das Panzertape um das gebrochene Ventil. Irgendwie wusste ich: das wird halten und tatsächlich dachte ich im Wettkampf selbst gar nicht mehr daranI

Dann der Schwimmstart. Auf dem Weg dorthin kam man an einer großen Leinwand vorbei und sah die Pros. Die hohen Wellen, durch die sich Lucy Charles einsam kämpfte, verhießen nach meinem Gefühl, dass das für mich extrem uncool werden könnte. Das Meer war extrem unruhig, die Wellen in Teilen so hoch, dass man die Bojen nicht erkannte. Spaß war absolute Fehlanzeige. Es schaukelte und klatschte und ich fand absolut nicht in meinen Rhythmus. Der Bauch wurde flau. Es fühlte sich an wie ein Alptraum. Lediglich die Delphine nach ca. 1000 m waren ein wenig versöhnlich.

Als ich aus dem Wasser kam brauchte ich wirklich etwas Zeit auf dem Rad, um mich zu erholen. Aber Rad lief gut, trotz der unglaublichen Hitze auf dem Highway. Kühlen und Trinken waren die Hauptbeschäftigungen, wobei man eigentlich eine permanente Dusche gebraucht hätte. Das Wasser auf dem Körper verdampfte innerhalb weniger Minuten komplett. Der Wind wechselte oft die Richtung.

Was mich persönlich immer sehr freute war, dass all die Anstiege absolut mühelos waren und ich hier auch einige immer überholen konnte – Odenwald und Taunus waren halt das optimale Terrain zur Vorbereitung.

Meinen angepeilten Schnitt von 30,0 km/h konnte ich zwar nicht ganz halten. In Anbetracht der Rahmenbedingungen bin ich aber mit meinen 29,3 absolut zufrieden. Zumal ich gefühlt die Einzige war, die kein Zeitfahrrad hatte.

Der Übergang zum Laufen verlief super. Die vielen freiwilligen Helfer assistierten in den Wechselzonen so professionell und zielgerichtet, dass ich auch hier wieder Zeit sparte. Schuhe an, Cappy auf den Kopf, 2 Gel rein, Eiswasser über den Kopf und los ging’s.

Wieder fühlte es sich heißer und schwüler an als letztes Mal. Ich blieb meiner Strategie von 2023 treu und nahm an jeder Verpflegungsstelle Eiswürfel in den Ausschnitt, Eiswasser über den Kopf und Banane. Nach 8 km hatte ich mich super eingegroovt und es lief besser als gedacht. Wie gewohnt genoss ich den Luxus alle einzusammeln und mich im Feld nach vorne zu arbeiten.

Allerdings machten sich ab km 20 dann doch die Oberschenkel bemerkbar. Die Hügel hoch zum Energy Lab hatten Körner gekostet und der Salzverlust machte sich bemerkbar. Trotzdem ließ ich nicht nach und nahm von nun an, an den Verpflegungsstellen die gebotene Gemüsebrühe mit, sowie Elektrolyte.

Banane konnte ich dann auch nicht mehr sehen und stieg auf Gel um. Die Kombi Gemüsebrühe, Gel mit Schokogeschmack, Elektrolytgetränk mit Grapefruit- ein kulinarisches Risiko, welches aber zum Glück gut ging.

Die letzten 12 km aus dem Energy Lab heraus musste ich dann beißen. Die Oberschenkel und auch der restliche Körper taten immer mehr weh. Der Kopf aber sagte: lass bloß nicht nach!! Keine Ahnung wo die Energie noch herkam, aber ich konnte nochmal alles mobilisieren was ging und kämpfte gegen mich selbst.

Die letzten 3 km waren dann gefühlt nochmal die längsten. Als ich dann das Ziel sah überkam mich Erleichterung, Freude und Dankbarkeit. Ich hatte es wieder unter 12 Stunden geschafft und wieder einen super Marathon hingelegt. Das waren meine persönlichen Ziele bzw. auf Hawaii muss man eher sagen Wünsche.

Es hatte etwas sehr Versöhnliches nach der WM in Nizza hier in alter Stärke ins Ziel gekommen zu sein. Ein Lohn für hartes arbeiten und ein Dank an alle, die mich auf diesem Weg begleitet haben!

Sandra ist dabei 🏊‍♀️🚴🏃‍♂️

Wen man in Kona so alles trifft, hier ist Sandra bei Bob Babbit, die Triathlon Legende  von Kona

und auch ein Gespräch mit Laura Philipp war drin

Bike Checkin – es geht bald los.

Sandra auf dem Weg nach Hawi

So sehen Finisher aus

 

 

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